Nachts um 2 werde ich von etwas Poltern munter. Ralf schloss die Oberluke – es regnete! Das erste Mal auf unserer Reise, dass uns Regen überrascht. Und gleich auch richtig, aber nur kurz. Danach Luke wieder auf – es würde sonst zu stickig in der kleinen Kabine, obwohl wir schon die Seiten-Kabinentür geöffnet hatten. Kurz vor 7 dann noch einmal Tropfen. Es war aber dann sowieso Zeit zum Aufstehen und Baden. Wir rasteten vor der Insel Proti, über uns war ein griechisch-orthodoxes Kloster: Ekklisia Panagia. Es ist ein Kloster der Himmelfahrt der Jungfrau Maria von Gorgopigi. Deren Ikone wurde 1984 an der Stelle gefunden, an der später die Kirche gebaut wurde.
Unterhalb gibtes Höhlen, in denen Mönchsrobben wohnen, die wir jedoch nicht gesehen haben. Es ist ein wunderschönes Fleckchen Erde, wenn man vor allem Bilder von der Bucht von oben sieht.
Wie immer: unser Frühstück war Spitzenklasse.
Gleich nach dem Ablegen gings gleich los mit Segeln. Man hörte nur noch das Rauschen der Wellen und des Windes.
Allerdings war es dann doch etwas zu wenig, um zu einer vernünftigen Zeit unser heutiges Etappenziel zu erreichen.
Ich wollten wir zunächst in die Nähe von Pylos, da es dort auf einer vorgelagerten Insel ein Monument gab, was wir anschauen wollten. Der Seegang war aber mittlerweile doch recht stark, dass ein Tendern dorthin unmöglich schien. Wir fuhren weiter bis zu unserem eigentlichen Ziel Methoni.
Wir waren gegen 14 Uhr bereits da. Hintergrund war, dass wir uns gern die Burg Methoni anschauen wollten. Wir tenderten zum Strand, einige gingen zunächst etwas essen, andere gingen sofort zur Burg.
Methoni wurde bereits in Homers Ilias als Pedasos erwähnt. Es wurde bereits im letzten Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung auf einer Fläche von 9,3 Hektar erbaut. Es war eine der wichtigsten Festungen im Mittelmeer. Für viele Jahrhunderte war Methoni eine der wichtigsten Stationen auf dem Handelsweg von West nach Ost sowie für die Pilger ins Heilige Land. Ihre Blütezeit hatte die Festung im 13.-15. Jahrhundert während der Venezianischen Zeit. Methoni und die Festung Koroni am Ende der Halbinsel wurden auch als die beiden Augen der Republik Venedig im Mittelmeer bezeichnet. Im griechischen Unabhängigkeitskrieg wurde die Stadt 1825 verwüstet und im Zweiten Weltkrieg durch die Deutschen als Stützpunkt genutzt und durch Bombardierungen der Streitkräfte weiter schwer beschädigt. Dennoch, insgesamt war die Festung beeindruckend.
Nach ein wenig Bummeln durch den kleinen Ort, in dem ca. 2500 Einwohner leben, wurden wir nach Crepes und Kaffee wieder zum Boot getendert.
Gleich danach gab es Abendessen. Wieder ein sehr oberleckeres Essen: Boeuf Bourguignon mit Mais und Gurkensalat.
Der Abend klang aus mit Baden und einem Ouzo. Heute war immerhin Bergfest.