Übers offene Meer bis Milos

Heute ist unser letzter Seetag. Aber auch der längste. Unser Skipper, dem es wieder gut ging, rechnete mit ca. zwölf Stunden Überfahrt. Also ging es entsprechend zeitig los. Halb 4 klingelte bei den Männern der Wecker. Sie bereiteten das Boot fürs Ablegen vor und lichteten den Anker. Wir Mädels durften bis kurz vor 4 schlafen. Letztendlich gab es dann jedoch Entwarnung. Beim Treffen oben in der Lounge waren wir schon in voller Fahrt und nur eine war zunächst für die Nachtwache beim Skipper eingeteilt. Der Rest legte sich wieder schlafen. Die Nachtwache wechselte nach eineinhalb Stunden, aber ansonsten erwachte das Leben an Bord gegen halb 8.

Frühstück gabs während der Fahrt.

Heute war der Wind nicht so schlimm wie an den beiden letzten Seetagen. Wir konnten sogar Segel setzen, dafür reichte er gut und wir brauchten auch den Motor nicht mehr.  Ebenso war es an Bord etwas entspannter, da die Gefahr, doch noch seekrank zu werden, gebannt schien. Jeder hing wieder seinen eigenen Gedanken nach und beschäftigte sich mit den Dingen, die Spaß machten.

Am Nachmittag kurz vorm Hafen Milos ankerten wir noch einmal vor einer wunderschönen Kulisse kleiner Bootshäuschen, die wunderschön restauriert waren. Es war ein letztes Mal, dass wir baden konnten. Es war ein etwas wehmütiger Abschied von diesem tollen Wasser im Mittelmeer. Wenn man richtig atmete, konnte man sich sogar einfach so auf das Wasser legen, ohne dass man unterging.

Dann fuhren wir zum Hafen. Auch hier hatten wir das Glück, an der Mole anlanden zu können. Im Hafen selbst war es äußerst eng und für so einen doch recht großen Katamaran sicher schwierig, festzumachen. Wir bereiteten alles vor für die Übergabe des Katamarans am nächsten Tag. Schließlich war Crewwechsel und die neuen Mitfahrer sollten zumindest ein einigermaßen ordentliches und vollgetanktes Boot übergeben bekommen. Also Bestellen des Tankwagens – wir brauchten fast 400 Liter Diesel, den wir in den beiden Wochen verfahren haben. Der Wassertank musste aufgefüllt werden und dann gleich noch das Boot geschrubbt werden, um alles Salz abzuwaschen und unsere „Spuren“ zu beseitigen. Gleichzeitig gabs den Küchen-, Scheiben- und „Spiegel“-Putz. Jeder wuselte auf dem Boot. Zum Abendessen gingen wir wieder raus in eine Gaststätte und luden unseren Skipper zum Essen ein. Auch heute gab es wieder schmackhaftes Essen – nach mehreren Vorspeisen gab es vor allem Fisch und Hähnchen mit Pommes.

Der letzte Abend klang in Ruhe mit einem Absacker aus. Die ersten mussten ja doch zeitig raus, da halb 8 das Taxi vor dem Kat stehen wird.

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