Elafonisos bis Monemvasia

Heute mussten wir weiterfahren. Morgens genossen wir noch ein Bad im Meer und nach dem Frühstück gings los. Unserem Skipper gings nicht so gut, deshalb musste Ralf als Co-Skipper übernehmen. Erfahrungen hat er neben den notwendigen Lizenzen zur Genüge, so ein Boot auch bei hohem Wellengang und kräftigen Windstärken sicher zum Ziel zu bringen. Er nutzte auch alle Möglichkeiten, um im Windschatten der Berge zu fahren und so das Risiko von Seekrankheit zu minimieren. Als es jedoch ums Kap herumging, war dem starken Wind aus Nord-Ost nicht mehr zu entfliehen. Zu sehr peitschten die Wellen an die Felswände, sodass man einen sicheren Abstand zum Ufer wahren musste. Diesmal mussten wir jedoch nicht quer über die Wellen reiten und bei jedem Aufprall auf dem Wellenkamm um die Deckenplatten fürchten, aber durch die Windrichtung vorgegeben schaukelte unser Kat mehr in den Wellen. Nach einigen Stunden Fahrt kam unser Ziel, die Insel Monemvasía immer näher. Eigentlich befürchteten wir, dass durch den starken Nordwind eine Ankerung im Norden der Insel problematisch sein könnte. Aber unser Skipper beruhigte mich. Als wir aber sahen, was uns an unserem Ziel erwarten wird, hoffte ich sehr, dass das Ankern möglich ist.

Vor der Stadt Monemvasía liegt die gleichnamige Felseninsel. Bei der Fahrt auf die Insel zu, faszinierten mehrere Gebäude. Zum einen eine Akropolis und die Hagia Sophia – nicht zu verwechseln mit der in Istanbul 😉 – auf dem Kamm des Felsens, aber vor allem eine Kleinstadt inmitten einer gut erhaltenen Befestigungsmauer auf der Südseite der felsigen Insel.

Beim Herumfahren ließ der Wind spürbar nach und wir konnten gefahrlos an der Hafenmole ankern.

Wir konnten gar nicht so schnell schauen, fuhr ein Mann mit einem Moped vor und half uns beim Festmachen. Er lud uns sofort zum Essen in seine Gaststätte ein. Das nenne ich mal Business! Es stellte sich dann heraus, dass ihm der Hafen gehörte und er offensichtlich auch die schmackhafteste Küche im Ort hatte. Unser zeitiges Abendessen war ein Genuss! Wie immer bestellten wir mehrere Vorspeisen und er empfahl uns, auch die Hauptspeisen zu teilen. Er zauberte die leckersten Fischgerichte auf den Tisch. Geschäftstüchtig wie er war, bot er auch sofort den eigenen Ouzo und das eigene Olivenöl an und natürlich schlugen wir alle zu.

Wir hatten noch genügend Zeit bis zum Dunkelwerden und gingen in diese mittelalterliche Stadt an der Südseite der Insel. Dafür gab es eine Verbindungsstraße zur Insel. Offensichtlich war das ein riesiger Touristenmagnet, es standen unzählige Autos an der Straße und Busse auf dem Parkplatz. Diese Stadt war zauberhaft. Lauter kleine Gassen, viele Souvenirläden oder Geschäfte mit traditionellen Handwerksangeboten, Hotels, Gaststätten, Bars und vielem mehr. Es war toll, in diesen kleinen lauschigen Gassen entlangzuwandern und sich von dem Charme der alten Häuser begeistern zu lassen. Es erinnerte mich unglaublich an die Insel Mont Saint Michel an der französischen Nordküste. Am Ende kamen wir an eine kleine Cocktailbar hoch oben über der Stadt und genossen die Aussicht bei einem Caipirinha. Beim weiteren Wandern trafen wir dann wieder Mitglieder unserer Crew und kehrten nochmals in einer Bar ein. Mittlerweile senkte sich die Nacht über diese Festung und die Beleuchtung tauchte alles in eine magische Atmosphäre.

Auch auf dem Heimweg war die Straße mit kleinen Lampen beleuchtet. Bei allem muss man immer bedenken, dass wir tropische Sommernächte hatten und die Zikaden in den Büschen sangen. Es war einfach wunderschön.

Nach einem kleinen Absacker kehrte schnell die Nachtruhe auf dem Boot ein.

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