Ab auf eine einsame Insel

Heute stand schon wieder ein neues Kreuzfahrtschiff im Hafen, fast neben uns. Diesmal war es die Costa.

Nach dem üblichen Morgenritual mit Baden und Frühstück fuhren wir halb 9 los und erst einmal rein in den Hafen zum Wassertanken.

Es war das erste Mal, dass wir ein Anlegemanöver gefahren sind und die Mannschaft war gut eingewiesen. Sehr umsichtig hatten die beiden Skipper alles im Griff und die Mannschaft vom Anker- bis zu den Fender-Verantwortlichen schlug sich wacker. Unser Skipper Michael war zufrieden 😉

Wir füllten Wasser auf, dazu brauchten wir fast eine halbe Stunde. Es war die schnellste Methode, um an Frischwasser heranzukommen. Normalerweise können wir jedoch jederzeit Frischwasser produzieren, wir haben eine Entsalzungsanlage an Bord.

Unsere Smutjes arbeiteten in dieser Zeit noch schnell ihren Einkaufszettel ab und ein einheimischer Olivenbauer bot uns seine Ernte feil. 1 kg Oliven für 6 Euro – das ist wahrlich ein guter Preis, zumal die Oliven eine sehr hohe Qualität haben.

Dann gings los, an der Costa vorbei auf See.

Wir hissten die Segel, aber so richtig viel Wind gab es nicht. Lediglich sechs Knoten Wind, damit kommen wir maximal mit drei Knoten voran. Ein Knoten entspricht 1,8 km. Also hatten wir dann doch wieder die Motoren zugeschaltet, um unser Ziel in vernünftiger Zeit zu erreichen.

Auf unserer Fahrt haben wir heute richtig Naturkunde gehabt. Eine große Schildkröte schwamm um den Katamaran herum und dann gab es auch noch den Ruf, dass uns Delphine begleiten. Eine ganze Menge schwamm vor uns oder auch mal mit uns neben dem Boot. Es war faszinierend!

Irgendwann waren wir soweit draußen, dass man kein Land mehr gesehen hat – rundum nur Wasser! Wir hatten eine Meerestiefe von 600 m unter uns. Das Unglaubliche war jedoch, dass wir auf der ganzen Fahrt dennoch Internet und Telefonempfang hatten, mit nur ganz wenigen Unterbrechungen. Wir waren 30 Meilen vom Land entfernt und konnten dennoch telefonieren!

In der Mittagszeit servierten uns unsere Smutjes einen Aperol und eine Schale Melonen. Es ging uns soooo gut!

Schon bald erreichten wir unsere Insel. Flache Felsen ragten dann bis weit ins Wasser hinein. Wir ankerten über Felsgrund. Beste Bedingungen fürs Angeln.

Zwischen den Felsspalten tummelten sich kleine und größere Fische. Acht Stück waren Ralfs Ausbeute in recht kurzer Zeit. Der erste große Fisch wanderte gleich in die Küche und Smutje Stephen zauberte für die Vorspeise einen leckeren Fischsalat mit Tsatsiki auf Tomate.

Unser Essen hier an Bord ist echt Spitze. Seit Tagen werden wir von unseren beiden Smutjes exzellent verwöhnt. Heute gab es gegrillte Hähnchenbeine, Kartoffelauflauf und Blumenkohl. Lecker!

Zwei Erkundungsfahrer gingen mit dem Boot los und wollten schauen, was auf der Insel zu finden ist. Sie begegneten auf der als menschenleer geltenden Insel einem Mann. Er war Afghane und lebte mit fünf weiteren Menschen hier. Sie bauten angeblich eine Moschee auf der Insel. Es war etwas problematisch mit der Verständigung, da der Afghane kaum Englisch sprach.

Ralf legte am Abend noch eine Hakenleine auf den Grund, um nachts vielleicht doch noch einen großen Fang an die Strippe zu kriegen.

Der Abend klang dann auf Oberdeck mit kleinen Drinks aus. Es war warm, klare Sicht mit herrlichem Sternenhimmel und der zunehmende Mond glitzerte in den leichten Wellen.

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